|
|
IFO 2025 in Köln: Kölner Hauptbahnhof; Bildrechte: CC0
|
|
bidok Newsletter Februar 2025
|
|
Liebe Leser:innen des bidok Newsletter!
Liebe:r Interessierte:r!
|
|
1. Neues aus der bidokbib
|
|
Wir weisen auf folgende neu in die bidokbib aufgespielte Texte hin. Alle sind barrierefrei gestaltet und offen zugänglich (Open Access). Das PDF/UA-Format der Texte hilft dabei, sie für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen.
|
|
Hinweise: Bei den Texten handelt es sich sowohl um Neu-Aufnahmen, als auch um Übersiedlungen aus der alten digitalen Bibliothek von bidok.
bidok freut sich über die Einreichung von wissenschaftlichen, aber auch nicht-wissenschaftlichen Texten zu den Themen Behinderung und Inklusion. Reichen Sie Ihren selbst verfassten Text als Erst- oder Wieder-Veröffentlichung bei bidok ein! Schreiben Sie uns eine E-Mail!
|
|
2. bidok Autor:innen, Ausgabe 9 - Ewald Feyerer
|
|
In unserem Newsletter stellen wir Autor:innen der bidokbib vor. Bislang haben wir Georg Feuser, Swantje Köbsell, Peter Rödler, Ottmar Miles-Paul, Ines Boban, Andreas Hinz, Wolfgang Jantzen, Ernst Berger und Petra Flieger vorgestellt. Dieses Mal wollen wir Ewald Feyerer vorstellen. 7 seiner Texte sind derzeit "Open Access" und digital barrierefrei in der bidokbib verfügbar.
|
|
Ewald Feyerer genießt die Sonne in Spanien; © Ewald Feyerer
|
|
Ewald Feyerer wird am 24. März 1958 in Linz geboren.Nach seiner Ausbildung an einer Schule für Starkstrom-Technik macht er 1980 die Matura. Anschließend absolviert er von 1981 bis 1984 die Ausbildung zum Sonderschul-Lehrer an der Pädagogischen Akademie in Linz (Ober-Österreich). Parallel dazu studiert er Soziologie an der dortigen Johannes Kepler Universität, wo er 1997 zum Doktor der Sozial- und Wirtschafts-Wissenschaften promoviert.
Feyerer arbeitet als Sonderschul-Lehrer und ist ab 1989 als wissenschaftlicher Begleiter integrativer Schul-Versuche im Einsatz. 1990/91 baut er das Zusatz-Studium "IntegrationslehrerIn" an der Pädagogischen Akademie auf und ist als Koordinator und Lehr-Beauftragter tätig. 1995 übernimmt er dort die Leitung des Instituts für Integrative Pädagogik.Zwischen 1997 und 2001 ist Feyerer Koordinator eines internationalen Lehrplan-Entwicklungs-Projektes (INTEGER) im Rahmen des Sokrates- Erasmus-Programms. Es kommt zu Lehrtätigkeit an den Universitäten Bremen, Berlin, Köln, Glasgow und Prag. Von 2001 bis 2005 koordiniert er ein weiteres Projekt (EUMIE), welches einen europäischen Master-Studiengang für inklusive Bildung zum Ziel hat. 2003 gründet Feyerer mit anderen ein Netzwerk, das "durch Erforschen, Entwickeln, Verbreiten und Anwenden von technischen und sozialen Innovationen die Lebenssituation von Menschen mit Beeinträchtigungen und älteren Menschen" verbessern soll ( www.ki-i.at). 2004 wird ihm eine Professur für integrative Pädagogik an der Universität zu Köln angeboten, die er nach langen Verhandlungen ablehnt. Ewald Feyerer ist von 2009 bis 2012 Redaktions-Mitglied der Zeitschrift www.inklusion-online.net und Vorstands-Vorsitzender des Vereins EXIT-Sozial sowie von 2011 bis 2019 Vorstands-Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB). 2003 erhält Ewald Feyerer die Humanitäts-Medaille des Landes Ober-Österreich.
|
|
Texte von Ewald Feyerer in der bidokbib:
|
|
- Feyerer, Ewald & Prammer, Wilfried (2023/2003):
Gemeinsamer Unterricht in der Sekundarstufe I. Anregungen für eine integrative Praxis
- Feyerer, Ewald & Altrichter, Herbert (2019/2018):
Die Entwicklung eines inklusiven Schulsystems. Analyse von aktuellen Reformbestrebungen aus Governance-Perspektive
- Feyerer, Ewald (2013/2013):
Inklusive Regionen in Österreich. Bildungspolitische Rahmenbedingungen zur Umsetzung der UN-Konvention
- Feyerer, Ewald (2012/2000):
"Außenklasse" – Chancen und Gefahren eines kooperativen Modells. Eine Analyse auf dem Hintergrund österreichischer Erfahrungen
- Feyerer, Ewald (2010/2009):
Individuelle Förderpläne als Grundlage individualisierter Erziehung, Bildung und Unterrichtung in Österreich
- Feyerer, Ewald (2010/2009):
Ist Integration "normal" geworden?
- Feyerer, Ewald (2006/2001):
Die Einführung der Integration in die europäische LehrerInnen(aus)bildung
|
|
|
3. Neue Büro-Öffnungszeiten von bidok
|
|
bidok möchte auf eine kleine Anpassung der Büro-Zeiten aufmerksam machen:
|
|
Büro-Eingang von bidok in der Sillgasse 8; Bildrechte: © bidok 2025
|
|
Ab sofort hat unser Büro in der Sillgasse 8 im ersten Stock geöffnet, am:
|
|
- Dienstag: 10:00 bis 12:00 und 13:00 bis 15:00
- Mittwoch: 10:00 bis 12:00 und 13:00 bis 15:00
|
|
|
4. andererseits: Ausgrenzung statt Inklusion
|
|
andererseits ist ein inklusives Magazin aus Österreich, das in leichter Sprache geschrieben wird. In der Redaktion arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Im Dezember 2024 erschien die vierte Ausgabe des Magazins. Das Team von andererseits hat in den letzten Monaten mit dem ZDF Magazin Royale zusammen-gearbeitet. Über die Ergebnisse dieser Zusammen-Arbeit wird in der aktuellen Ausgabe berichtet.
|
|
Wie Deutschland Ausgrenzung als Inklusion verkauft
|
|
Der Fokus liegt darauf, dass Deutschland weiterhin die Rechte von Menschen mit Behinderungen verletzt. Diskriminierung zeigt sich in vielen Lebens-Bereichen: in der Politik, am Arbeits-Markt, im Bildungs-System und im gesellschaftlichen Leben. Dies steht im Widerspruch zur UN-Behindertenrechts-Konvention ( UN-BRK), die seit 2009 in Deutschland gilt. Rund 13 Millionen Menschen mit Behinderungen leben dort. Das ist etwa jede sechste Person. Ein Ergebnis der Zusammen-Arbeit mit dem ZDF Magazin Royale ist eine Fernseh-Sendung mit dem Titel: "Wie Deutschland Ausgrenzung als Inklusion verkauft". Sie wurde am 13. Dezember 2024 ausgestrahlt. Moderator Jan Böhmermann stellte dabei fest: „Deutschland ist ein exklusives Land.“ Doch was bedeutet das? Zum Beispiel sind zehntausende Arztpraxen in Deutschland nicht barrierefrei, ebenso wie jeder fünfte Bahnhof. Der öffentliche Raum ist voller Hindernisse für Menschen mit Behinderungen. Im Bereich Bildung kritisiert die Sendung: „Förderschulen fördern vor allem eines: die staatlich organisierte Ausgrenzung von Menschen.“ Diese Schulen seien oft der Beginn einer lebenslangen Kette von Exklusion, die im Werkstätten-System fortgesetzt wird. Laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales verstößt unter anderem die geringe Bezahlung in Werkstätten gegen das Grundgesetz, EU-Recht und die UN-BRK. Offiziell sollen Werkstätten Menschen mit Behinderungen auf den Arbeits-Markt vorbereiten. Doch in der Regel gelingt der Übergang selten: Nur 0,35 Prozent der Beschäftigten schaffen den Wechsel in reguläre Jobs. Das bedeutet: Von 300 Personen gelingt es nur einer. Für viele bleibt es daher bei: „Einmal Werkstatt, immer Werkstatt.“ Diese strukturelle Diskriminierung hat auch wirtschaftliche Folgen: Menschen mit Behinderungen sind besonders häufig von Armut bedroht.
Auch die Teilhabe an demokratischen Rechten, wie dem Wahlrecht, ist eingeschränkt. Viele Wahllokale in Deutschland sind nicht barrierefrei. Böhmermann schließt: „Wenn wir barrierefreie Schulen hätten, hätten wir auch barrierefreie Wahllokale.“
Vergleichbare Missstände gibt es im Übrigen auch in Österreich.
Weitere Informationen finden Sie unter den angegebenen Links.
Quellen: andererseits, ZDF Magazin Royale, süddeutsche.de
|
|
Neben überwiegend positiver Beurteilung ("sehr gut recherchiert" oder "Klasse! Endlich mal ein öffentlich-rechtlicher Beitrag, der nicht rumlobhudelt mit pseudoinklusiven Projekten"), gibt es auch kritische Stimmen zur Sendung: Ein Kritik-Punkt betrifft den Ausstrahlungs-Termin kurz vor Weihnachten: „Passend zum Wohlfahrts- und verwässernden Inklusionsgedudel, das in der spendenreichen Vorweihnachtszeit seinen Höhepunkt erreicht [...]“. Zudem wird die Selbst-Kritik von Moderator Jan Böhmermann zwar anerkannt – er räumt ein, dass beim ZDF Magazin Royale keine Menschen mit Behinderungen angestellt sind –, jedoch wird ihm vorgeworfen, die Verhältnisse in Deutschland zu kritisieren und gleichzeitig selbst „exklusiv“ zu agieren. Dies wird als scheinheilig empfunden. In den sozialen Medien wurde außerdem bemängelt, dass die Sendung zu spät ausgestrahlt wurde und die Einschätzungen von Menschen mit Behinderungen selbst nur einen vergleichsweise geringen Raum einnahmen. Trotz dieser Kritik hat die Sendung bereits etwas erreicht: Die Zusammen-Arbeit mit dem ZDF Magazin Royale hat die Reichweite und die Abo-Zahlen von andererseits deutlich gesteigert. Quellen: kobinet, derstandard.at, BIZEPS
|
|
5. Tagung der Inklusions-Forscher:innen (IFO)
|
|
Von 17. Februar bis 19. Februar 2025 findet die 38. Jahres-Tagung der Inklusions-Forscher:innen (IFO) statt.
Diesmal wird die IFO von der Universität zu Köln ausgetragen und trägt den Titel "Inklusion - Bildung - Transformation. Inklusive Bildung als Transformation – Transformation durch inklusive Bildung".
|
|
Köln bei Nacht; Bildrechte: CC0
|
|
Über 350 Wissenschaftler:innen, Expert:innen in eigener Sache und Interessierte treffen sich für einen Austausch vor Ort. Es gibt die Möglichkeit an über 170 Beiträgen (Einzel-Beiträge, Symposien, Forschungs-Werkstätten, Poster-Präsentationen) teilzunehmen.
Auch das Team von bidok wird vor Ort sein und freut sich auf die Vernetzung!
|
|
Mailing-Liste für Inklusions-Forscher:innen
|
|
Für die Vernetzung der Inklusions-Forscher:innen gibt es die Möglichkeit sich in der von bidok verwalteten Mailing-Liste "integration" anzumelden.
Dieser E-Mail-Verteiler dient zum Beispiel zur Information über Stellen-Ausschreibungen, Ankündigungen von Tagungen oder Veranstaltungen und für den Aufruf zur Einreichung von Beiträgen ("Call for Papers").
Die Mailing-Liste umfasst über 600 Adressat:innen. Alle Mitglieder des Verteilers können Mails an den Verteiler senden. Die Inhalte werden durch bidok moderiert (um die Verteilung von Spam, Viren und dergleichen zu verhindern), bevor sie ausgesandt werden.
|
|
6. ALTER-Tagung in Innsbruck
|
|
"ALTER, European Society for Disability Research" (ESDR) ist eine Vereinigung, deren Zweck die Förderung der Forschung zum Thema Behinderung darstellt. ALTER ( lateinisch für "der Andere") wird bereits 1988 gegründet. Der Name ist bewusst gewählt, um Themen wie Anderssein, Behinderung und gesellschaftliche Exklusion zu betonen. Die Gründungs-Mitglieder kommen aus verschiedenen Fach-Richtungen, wie Soziologie, Anthropologie [Wissenschaft vom Menschen] und Psychologie. Ziel ist es, Behinderung inter-disziplinär zu erforschen, also ohne sich auf eine Disziplin zu beschränken.
|
|
Bunte Fassaden der Häuser-Zeile am Inn; Bildrechte: CC0
|
|
Die 13. ALTER-Tagung findet von 8. bis 10. Juli 2025 an der Universität Innsbruck statt. Sie bietet Raum für den Austausch der internationalen Inklusions- und Rehabilitations-Forschung und den Disability Studies.
Achtung: Die Tagung findet in englischer Sprache statt. Eine Anmeldung zur Konferenz ist laut Internet-Seite ab Mitte März möglich.
|
|
Link zur Konferenz-Seite:
|
|
7. COCOSO: PhD-Stelle bei bidok
|
|
Wir möchten auf die laufenden Ausschreibungen des Marie Curie Doctoral Network "Co-Construction in the field of social welfare" (COCOSO) hinweisen: Es werden 15 Promotions-Stellen in der Praxis-Forschung von 6 EU-Ländern ausgeschrieben. Eine Stelle ("Doktorand:in 14") ist für das Projekt bidok im Arbeitsbereich Disability Studies und Inklusive Bildung vorgesehen. Fragen zur Ausschreibung können gerne an Andrea Urthaler (Projekt-Leitung bidok) oder Lisa Pfahl (Leitung Lehr- und Forschungsbereich Disability Studies und Inklusive Pädagogik der Universität Innsbruck) gestellt werden. Achtung: Die Ausschreibung läuft bis 3. März 2025 (10:00, CET)
|
|
Projekt-Beschreibung COCOSO:
|
|
[schwierige Sprache]: "Personen, die in Sozialsystemen leben, sind häufig mit Ungleichheit und Verletzlichkeit konfrontiert, was ihre Fähigkeit zur vollen Teilhabe an der Gesellschaft einschränkt. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert die Ermittlung unterschiedlicher Perspektiven für die Beteiligung, die Überwindung von Hindernissen wie Machtungleichgewichten und mangelndem Vertrauen sowie die optimale Nutzung digitaler Instrumente für die Beteiligung. Im Rahmen des über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unterstützten Projekts COCOSO werden Beteiligung und Co-Konstruktion als wesentliche Elemente von Demokratie und Innovation im Sozialwesen gefördert. Schwerpunkt sind die Ausbildung und die Durchführung von Promotionen, um dem wachsenden Bedarf an einer sinnvollen und effizienten Bürgerbeteiligung an sozialen Diensten und politischen Maßnahmen gerecht zu werden. COCOSO wird mit verschiedenen Partnern und Sektoren zusammenarbeiten, um evidenzbasiertes Wissen und innovative Methoden für eine effektive Umsetzung zu erarbeiten."
|
|
- Wenn diese E-Mail nicht richtig angezeigt wird, können Sie auch die Internet-Ausgabe ansehen. Bilder und Bild-Beschreibungen werden dort meist besser dargestellt.
- Links werden in fetter blauer Schrift und unterstrichen angezeigt.
- Mit unseren selbst geschriebenen Inhalten wollen wir möglichst viele Menschen erreichen. Daher verwenden wir einfache Sprache und eine gut lesbare Schrift. Schwierige Wörter sind mit gelber Hintergrund-Farbe markiert und werden in einem neuen Fenster erklärt, wenn man auf das Wort klickt. Außerdem nutzen wir den Gender-Doppelpunkt.
Wollen Sie den bidok-Newsletter nicht mehr bekommen, dann können Sie sich jederzeit davon abmelden. Das ist nicht schwierig: Für eine Abmeldung hier klicken und die E-Mail-Adresse angeben.
|
|
Klicken Sie auf die folgenden Links, um entweder zu unserer Internet-Seite oder unserer digitalen Bibliothek bidokbib zu gelangen. In der bidokbib finden Sie frei verfügbare barrierefreie Texte: |
|
|
|
|