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Gebäude der Vereinten Nationen in Genf (Schweiz). Unzählige Fahnenstangen samt Staats-Flaggen sind im Vordergrund abgebildet.

bidok Newsletter Oktober 2023

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1. Neues aus der bidokbib

In diesem bidok Newsletter wollen wir auf folgende neu bearbeitete barrierefreie Texte [im PDF/UA-Format] in der bidokbib hinweisen. Das PDF/UA-Format hilft dabei, einen Text für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen.
Hinweise: Bei den Texten handelt es sich sowohl um Neu-Aufnahmen, als auch um Übersiedlungen aus der alten digitalen Bibliothek von bidok.

bidok freut sich über die Einreichung von wissenschaftlichen, aber auch nicht-wissenschaftlchen Texten zu den Themen Behinderung und Inklusion. Haben Sie vielleicht selbst einen Text verfasst und wollen diesen in der bidokbib erst-veröffentlichen oder wieder-veröffentlichen?

Dann schreiben Sie uns bitte ein E-Mail!
Logo der bidokbib, der barrierefreien digitalen Bibliothek von bidok.

2. bidok Autor:innen, Ausgabe 2 - Swantje Köbsell

In unserem Newsletter wollen wir Autor:innen vorstellen, die bereits Texte in der bidokbib veröffentlicht haben. In der ersten Ausgabe haben wir Georg Feuser vorgestellt.

In der zweiten Ausgabe dieser Reihe stellen wir anlässlich ihres bald anstehenden 65. Geburtstages Swantje Köbsell vor.
Swantje Köbsell bei einem Vortrag. Sie hält ein Mikrofon in der Hand und trägt eine dunkelrote Bluse mit Rosenmuster.
Swantje Köbsell 2011 in Berlin; © Stephan Röhl, CC-BY-SA 2.0
Swantje Köbsell wurde am 29. Dezember 1958 in Baden-Württemberg (Süd-West-Deutschland) geboren. Sie ist Wissenschaftlerin und Aktivistin der Behinderten-Bewegung.

Köbsell beginnt 1980 in Bremen Behinderten-Pädagogik zu studieren. Dort wird sie auch Mitglied der sogenannten "Bremer Krüppelgruppe". Das ist eine Gruppe, die für die Chancen-Gleichheit von Menschen mit Behinderung kämpft. Außerdem baut Köbsell eine Beratungs-Stelle der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung vor Ort mit auf.

2010 bekommt Köbsell den Doktor:innen-Titel für die Arbeit "Besondere Körper - Körper und Geschlecht im Diskurs der deutschen Behindertenbewegung". 2014 erhält sie eine Professur für Disability Studies in Berlin.

Durch ihre Forschung und ihre aktivistische Arbeit hat sie wesentlich dazu beigetragen, dass die Themen-Bereiche Behinderung und Geschlecht einen höheren Stellenwert an deutsch-sprachigen Hochschulen bekommen haben.

Außerdem ist Swantje Köbsell Mit-Herausgeberin der Zeitschrift für Disability Studies [ZDS].
In der bidokbib gibt es aktuell folgende Texte von Swantje Köbsell:
Weitere Links:

3. Staaten-Prüfung durch die Vereinten Nationen

Am 22. und 23. August 2023 kam es zur Staaten-Prüfung von Österreich durch den Fach-Ausschuss der Vereinten Nationen in Genf (Schweiz).

Der Ausschuss überprüfte die Umsetzung der UN-Behindertenrechts-Konvention [UN-BRK] in Österreich. Die entsandten österreichischen Interessen-Vertreter:innen aus der Zivil-Gesellschaft berichteten vor allem von folgenden Mängeln:
  • Das Fehlen eines inklusiven Bildungs-Systems
  • Das Fehlen von österreich-weit einheitlichen Barrierefreiheits-Standards
  • Die schlechte Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Bundes-Ländern (zum Beispiel gegenseitiger Vorwurf der Zuständigkeit, Vermeidung von Verantwortlichkeiten)
  • Das Fehlen des Zugangs zu Persönlicher Assistenz für alle Menschen mit Behinderungen
Seit 2017/2018 haben die Bemühungen in Österreich die UN-BRK umzusetzen nachgelassen, bemerkt Markus Schefer, Bericht-Erstatter des UN-Fach-Ausschusses in Genf.
Die Ergebnisse der Staaten-Prüfung führen zu politisch und völker-rechtlich verbindlichen Handlungs-Empfehlungen durch den Fach-Ausschuss der Vereinten Nationen.
Volker Schönwiese als Mitglied der Österreichischen Abordnung im Fachausschuss in Genf.
Volker Schönwiese (links) im Fach-Ausschuss; © Volker Schönwiese, Petra Flieger 2023
Kommentar von Volker Schönwiese, Mitglied der zivil-gesellschaftlichen Abordnung [schwierige Sprache]:
"Bei der Staaten-Prüfung Österreichs zur Umsetzung der UN-BRK ist es gar nicht gut angekommen, dass Österreich sich in den letzten Jahren in der Umsetzung der UN-BRK zwischen Stagnation und Rückschritten bewegt hat. Nach der UN-BRK absolut unzulässige Verschlechterungen hat es in den letzten 10 Jahren zum Beispiel bei Barrierefreiheit im Wohnbau, bei inklusiver Bildung, durch die Ausweitung forensischer Psychiatrie, der zunehmenden Institutionalisierung von älteren Personen (um 31%) und die Ausweitung von geschützten Werkstätten (um 32%) gegeben.

Sehr schlecht angekommen ist auch bei der Staaten-Prüfung die wiederholte Argumentation der Staaten-Delegation, dass die Umsetzung der UN-BRK in Österreich durch deren Ratifizierung nicht bindend ist. Die UN-BRK ist zwar in Österreich rechtlich nicht unmittelbar wirksam, Österreich hat sich aber verpflichtet Gesetze zur Umsetzung der UN-BRK zu erlassen. Die diesbezügliche Untätigkeit und Verschlechterungen führen zwar zu keinen (internationalen) Sanktionen, beschädigen aber den internationalen Ruf von Österreich nachhaltig. Das war in Genf bei der Staaten-Prüfung sehr deutlich zu spüren. Ich bin schon sehr gespannt auf die „concluding observations“ [abschließenden Bemerkungen] des UN-Komitees zu Österreich! Wird sie Österreich wieder, wie im Jahr 2013, missachten?"
Ergebnisse der Staaten-Prüfung
Die Ergebnisse der Staaten-Prüfung wurden Mitte September veröffentlicht.
Stark verkürzt steht etwa im Bericht, dass den Landes-Regierungen empfohlen wird, ebenfalls das Völker-Recht zu respektieren. Außerdem fehlen strukturierte Verfahren, um Organisationen von Menschen mit Behinderungen in die Entwicklung von Gesetzen zur Umsetzung der UN-BRK einzubeziehen.

Bezüglich dem selbst-bestimmten Leben von Menschen mit Behinderung wird Österreich empfohlen:
  1. eine Strategie zu entwickeln, welche den Rückbau von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen zum Ziel hat [De-Institutionalisierung]. Diese Strategie soll Bund, Länder und Gemeinden umfassen und Organisationen von Menschen mit Behinderungen zentral in die Umsetzung miteinbeziehen.
  2. Gesetze zu erlassen, die barrierefreie Wohn-Möglichkeiten und finanzielle Mittel für ein selbst-bestimmtes Leben in der Gemeinschaft ermöglichen.
  3. einen Rechts-Anspruch auf angemessene finanzielle, technische und persönliche Unterstützung für ein selbst-bestimmtes Leben in der Gemeinschaft umzusetzen.
  4. die Bundes-Länder zur Beteiligung am Modell-Projekt "bundes-weit einheitliche Regelungen für persönliche Assistenz in Freizeit und Beruf" zu drängen.
  5. auf weitere Investitionen in bestehende oder neue Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen zu verzichten. Stattdessen sollen die Mittel genutzt werden, um das Recht aller Menschen mit Behinderungen auf ein selbst-bestimmtes Leben zu fördern.
Weitere Handlungs-Empfehlungen, zum Beispiel zum Thema "Inklusive Bildung", findet man hier:Hier kann man die Handlungs-Empfehlungen der Vereinten Nationen herunterladen[Englisch, schwierige Sprache]

Laut Informationen von BIZEPS soll demnächst auch eine deutsche Fassung sowie eine Fassung in Leichter Sprache auf der Internet-Seite des Österreichischen Sozialministeriums veröffentlicht werden.

4. Verdienst-Medaille für Christine Riegler

bidok gratuliert Christine Riegler ganz herzlich zur Verleihung der Medaille für Verdienste um das Land Tirol!

Die Zeremonie fand am 15. August in der Innsbrucker Hofburg statt. Die Landes-Hauptleute von Tirol und Südtirol, Anton Mattle und Arno Kompatscher, überreichten die Verdienst-Medaille.

„Wir holen heute Menschen vor den Vorhang, die sich in besonderer Weise um unser Land und um den Schutz für andere bemüht haben. Das ist ebenso vorbildlich wie außergewöhnlich [...]. Es sind Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheits- und Sozialwesens, des Traditionswesens, von Vereinen und Einsatzorganisationen, aus dem Sport, der Wissenschaft, der Kultur, der Bildung, der Wirtschaft und dem Naturschutz sowie dem Ehrenamt und der Landwirtschaft.“ (Anton Mattle, Quelle: Land Tirol)
Christine Riegler bekommt Verdienst-Medaille überreicht.
Mattle und Kompatscher verleihen Medaille an Ch. Riegler; © Land Tirol / Die Fotografen
Christine Riegler ist Psychologin, Lebens- und Sozialberaterin, Peer-Beraterin für Persönliches Budget in Tirol und Mitglied im Tiroler Monitoring-Ausschuss. Sie war Mitarbeiterin im Bereich Disability Studies der Unversität Innsbruck und ist seit fast 20 Jahren Dance Ability Trainerin.
Weitere Links:

5. Dance Ability: In Innsbruck wird wieder getanzt

Dance Ability ist ein Tanz für alle und orientiert sich an der Methode des kreativen Ausdruckstanzes.

Ab Oktober 2023 wird jeden ersten Donnerstag im Monat von 17:00 bis 19:00 im Haus Vierundeinzig in der Hallerstraße 41 in Innsbruck getanzt.

"Alle, die gerne tanzen und im Tanz den Rhythmus und die Sprache des eigenen Körpers erforschen wollen, sind herzlich willkommen!" (Christine Riegler)
Die nächsten Termine:
  • 5. Oktober 2023 (17:00-19:00)
  • 2. November 2023 (17:00-19:00)
  • 7. Dezember 2023 (17:00-19:00)
  • 4. Jänner 2024 (17:00-19:00)
Kosten-Beitrag: 10 Euro; Anmeldung per E-Mail

6. Neue Mitarbeiter:in bei bidok: Julia Ganterer

Anfang September startete Dr.:in Julia Ganterer als neue Mitarbeiter:in bei bidok. In Julias Aufgaben-Bereich fallen zum Beispiel die Begutachtung von eingereichten Texten sowie die Betreuung und Weiter-Entwicklung der barrierefreien, digitalen Bibliothek bidokbib.
Bild von Julia Ganterer. Sie trägt eine Brille und einen weiß-rosa gestreiften Pullover.
Portrait-Bild Julia Ganterer; © Julia Ganterer
Julia Ganterer hat Erziehungs-Wissenschaft und Geschlecht, Kultur und Sozialer Wandel in Innsbruck studiert. Inklusion und Partizipation, Schönheit und Körper, Gewalt und Geschlecht sind die Forschungs-Themen von Julia. Gemeinsam mit Marion Sigot arbeitete Julia am Forschungs-Projekt Schönheits-Bilder und Körper-Modifikationen aus der Perspektive von Frauen mit Behinderung.
Julia Ganterer arbeitet außerdem als Co-Projekt-Leitung an der ersten Studie zu sexualisierter Gewalt in Südtirol unter Berücksichtigung der drei Sprach-Gruppen am Center interdisziplinärer Geschlechter-Forschung Innsbruck (CGI).
Wir heißen Julia ganz herzlich im Team von bidok willkommen und wünschen einen guten Start!

7. Rückschau: Schulung zum Thema Leichte Sprache

bidok hatte eine Schulung zum Thema Leichte Sprache. Es gab mehrere Termine. Aglaia Parth und Daniela Pittl von wibs haben die Schulung gemeinsam mit Mag.a Karin Flatz geleitet. Dabei wurden dem Team von bidok die Grundsätze der Leichten Sprache erklärt.
Rückschau: Ein Strich-Menschlein sieht durch ein Fernrohr in die Vergangenheit.
Visualisierung "Rückschau" von Lisa Kröll; © bidok 2023
Es gibt zum Beispiel folgende Regeln:
  • Kurze Sätze schreiben. Und nur eine Information pro Satz.
  • Eine leicht lesbare Schrift verwenden. Zum Beispiel nicht kursiv.
  • Die Schrift muss groß genug sein. Mindestens Schrift-Größe 14.
  • Keine schwierigen Wörter verwenden! Oder schwierige Wörter erklären.
  • Nicht zu viel Text auf eine Seite schreiben.
  • Den Text von Menschen mit Lernschwierigkeiten prüfen lassen.
Vielen Dank an Aglaia Parth, Daniela Pittl von wibs und Mag.a Karin Flatz für die informative Schulung!
Was macht bidok? bidok setzt Projekte zu Inklusion und Behinderung um und stellt eine frei zugängliche digitale Bibliothek mit barrierefreien Texten zur Verfügung.



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